CDU Stadtverband Lorch

Schulen – Kindergärten – Senioren / CDU-Kandidaten informieren sich / Vertreter aller Träger gaben Auskünfte

Kommunikation zum Wohle aller verbessern

Die Kandidaten der „CDU - Ihre Liste Lorcher Bürger“ machten sich ein Bild darüber, wie es in der Gesamtstadt hinsichtlich Schulen, Kindergärten und Senioren steht. Zahlreiche Verantwortliche wurden geladen, stellten ihre aktuellen Situationen vor und äußerten sich zu Wünschen und Problemen.
Moderator Gerhard Hackner begrüßte die Redner sowie die anwesenden Kandidaten im Mensagebäude auf dem Schäfersfeld. Die CDU wolle sich ein Bild machen, wie es derzeit um die Stadt Lorch und ihre unterschiedlichen Einrichtungen stehe.
Ana Fritz (Grundschule Lorch) machte den Anfang und gab eine Übersicht der Schul- und Klassensituation. Lobend erwähnte sie, dass die Ganztagesbetreuung wie am Schnürchen funktionere. Allerdings kommt man an seine räumliche Grenzen, vor allem wenn man die zukünftigen Schülerzahlen betrachtet. Ein Umbau ist schwierig, da es hierzu eine Genehmigung benötige. Sehr zufrieden zeigte sich Fritz bei der momentanen Busregelung, die sie gerne beibehalten möchte: „Wird die Bushaltestelle wieder in die August-Wilhelm-Pfäffle-Straße verlegt, können wir keine Busaufsicht mehr stellen.“ Diesem Wunsch sollte die Stadt entgegenkommen, denn wenn ein Bus sich verspätet oder teils gar nicht kommt, sind die Schulkinder in der Stadt unbeaufsichtigt.
Anschließend berichtete Stephanie Knödler von der Grundschule Waldhausen. Die derzeitige Schülersituation ist gut und eine weitere Klasse machbar, allerdings wären fünf Schulklassen nahezu das Maximum. Eine Englisch-AG oder die Leseoase dann unmöglich. Die Entwicklungszahlen müsse man unbedingt im Blick behalten und gegebenenfalls zeitnah reagieren. Großes Defizit herrsche bei der Digitalisierung. Eine Mail zu versenden benötige 15 bis 20 Minuten und da die Grundschule Waldhausen verstärkt mit Tablets arbeiten möchte, wäre dies Stand heute nahezu unmöglich.
Christa Weber (Verbundsschule Lorch) gab bekannt, dass aus der derzeitigen Verbundsschule, in die man die Hauptschule integriert hat, wieder eine Realschule werde. Da man jedoch beide Schulabschlüsse anbieten müsse, ist ihr größter Wunsch an das Schulministerium, dass schwächere Schüler fair benotet werden – Stand heute aber erst ab Klasse 7 möglich. In der 5. und 6. Schulklasse werden alle Schüler gleich bewertet. „Was tun mit schwachen Kindern?“ Da es auch keine Förderschule in der Gesamtstadt gibt, sieht Weber hier ein größeres Problem auf die Schule zukommen. Dieser Entwicklung solle man entgegensteuern. Optimierungsbedarf gibt es zudem im ÖPNV, die Busverbindungen sind nicht optimal und Gespräche gestalten sich als sehr mühsam. Worauf Dr. Dietmar Hermann anregte, diese Diskussionsrunde regelmäßig im Rahmen einer Gemeinderatssitzung einzuberufen.
Reichlich Konkurrenz beschäftigt auch das Lorcher Gymnasium. Göppingen, Schorndorf und Mutlangen sind – auch bedingt durch die mangelhaften Busverbindungen im ÖPNV – für Eltern aus Nachbargemeinden, deren schulpflichtige Kinder gerne nach Lorch kommen, zusehends interessanter. Christine Wakarecy (Gymnasium Lorch): „Wenn man hier nicht reagiere, könne das Gymnasium seinen guten Ruf aufs Spiel setzen.“ Hinsichtlich des Breitbandausbaus zeigte sich Wakarecy zufrieden, sofern dieser wie geplant in Kürze umgesetzt werde.
Im Anschluss eröffnete Pfarrer Christof Messerschmidt (Evangelische Gemeinde Lorch) die Runde der Kindertageseinrichtungen. Anfangs erwähnte er, wie die Situation in Lorch zu seinen Anfangszeiten 2008 war. Durch das Gesamtangebot war Lorch eines der Hauptgründe für seine Bewerbung, damals bekam er problemlos Kindergartenplätze für seinen Nachwuchs. Heute gestalte sich dies sehr schwierig und er fragte, weshalb der Antrag auf eine Leitungszeitregelung zweimal abgelehnt wurde. “Wir wollen gutes Personal, dann müssen wir auch die Rahmenbedingungen hierfür schaffen!” Auch habe er seine Zweifel daran, dass eine zentrale Anlaufstelle, die sich um die Kindergärten kümmere, zeitnah realisiert wird. Konzeptionell liege auch manches im Argen. Welche Gruppen/Nutzung in den Provisorien einziehen werden, sei ihm nicht bekannt. Man sollte sich darüber informieren, woran Bedarf herrsche und diesem entgegenkommen. Eine zentrale Anlaufstelle mit einem Gesamtkonzept, das zudem langfristig die Bedürfnisse im Blick behält, ist unabdingbar und umzusetzen. Beate Glaser vom Evangelischen Kindergarten in Waldhausen pflichtete Messerschmidt bei: „Es darf nicht sein, dass Eltern ihre Kinder an drei, vier Einrichtungen innerhalb der Stadt anmelden – das muss zentral geregelt werden.“ Die Ansprüche an die Kinderbetreuung haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt, es herrsche wachsender Bedarf an Ganztagesbetreuung und an Betreuung für Kinder unter drei Jahren. Auch in Waldhausen stoßt man räumlich an seine Grenzen.
Für die Katholische Gemeinde Lorch berichtete Bernhard Theinert. Die Sanierung sei in vollem Gange, allerdings sieht Theinert Optimierungsbedarf bezüglich der Kommunikation zwischen Stadtverwaltung und Gemeinderat. Wie Glaser, fordert er zudem eine Bedarfsplanung und wünscht sich, dass Mehrfachanmeldungen vermieden werden. Auch sollte das Vertragswesen der jeweiligen Einrichtung einheitlich sein.
Zum Abschluss gab Sieghart Dreher vom „Forum 58+“ einen Ein- und Ausblick. In Lorch sei mittlerweile nicht mehr Marktplatz und Rathaus der Stadtmittelpunkt, sondern die Maierhofstraße, die Nachfrage an die öffentlichen Verkehrsmittel ist gestiegen. Dieser werde man in Lorch nicht gerecht, zahlreiche Stadtquartiere sind schlecht oder überhaupt nicht eingebunden. Daher greifen viele auf das Angebot eines Fahrdienstes des Forums 58+ zurück. Dieser sei 2018 rund 25.000 Kilometer in und um Lorch gefahren! „Bedarf ist also vorhanden und hier ist auch die Stadt gefordert!“ Die Nutzung obliegt Vereinsmitgliedern und wie man sieht, wird diese angenommen – verstärkt durch die derzeitigen Mängel im ÖPNV. Abschließend rief Dreher dazu auf, dass man mehr miteinander redet, um so das Sozialgefüge Lorchs zu verbessern.
Abschließend äußerte Christa Weber den Wunsch, eine solche Gesprächsrunde jährlich einzuberufen.
Erich Knödler bedankte sich bei Gerhard Hackner, nicht nur für die Moderation, sondern für seine 30-jährige Mitgliedschaft im Gemeinderat. Hackner kandidiert nicht mehr – laut Knödler verständlich, doch auch bedauernswert.